Ich wollte den Pferden nahe sein. Ihnen begegnen und Freundschaft schliessen.
Schnell jedoch wurde ich gefördert und gefordert. Mein Ehrgeiz wurde geweckt und ich wollte immer besser, schneller und erfolgreicher sein. Ich dachte ich müsse das und tue so auch das Beste für die Pferde. Doch der Druck verstärkte sich, die Reitlehrer wurden strenger... der eigentliche Wunsch mit Pferden Freundschaft zu schliessen, rutschte durch getrügte Wahrnehmungen, entstanden durch vielerlei Glaubenssätze, immer mehr in den Hintergrund.
Getrügte Wahrnehmungen. Wie verrückt es doch ist, dass man einem 12 jährigen Mädchen glauben machen kann, dass es dem Pferd nicht weh tut wenn du ihm die Fersen in den Bauch rammst oder an den Zügel reisst. Das es unterordnet werden möchte und dir dankbar dafür sei...wie ABSURD und KRANK.
Ich spürte den Druck, ich spürte das das was ich tue nicht auf gehen kann, nicht freundschaftlich ist, nicht wahr. Aber ich lernte was mir gesagt wurde. Ich wusste es nicht besser, wie auch... ich vertraute auf das was mir die erfahrenen Erwachsenen beibrachten und überspielte so, diese Disharmonie in meinem Inneren.
Und dann plötzlich, kam die Angst...
Angst vor den Reitlehrern die mir Druck machten und zt anschrien, Angst vor den Schulpferden die mich in die Ecke der Box drückten und Angst vorm Runterfallen...
Doch ich liebte Pferde und wollte ihnen nahe sein. Jedoch gab es in meiner Jugend kaum Möglichkeiten Pferden nahe zu sein, wenn Du nicht in eine Reitschule gegangen bist. Dort einfach mal mit den Tieren Zeit zu verbringen ohne Reitstunden zu nehmen oder zu Stallarbeit verdonnert zu werden (was ich zwar auch gerne machte), war einfach nicht möglich. Ich zwang mich deshalb meine Angst zu verdrängen und machte weiter. Mein Ehrgeiz und trügerische Sicherheit durch diverse Methoden machten dies dann auch möglich.
Bis Channen kam und mich wortwörtlich auf den Boden zurück holte

Und da, vor nun fast 14 Jahren begann sich dann meine ganze Sicht zu ändern. Ich fing an Glaubenssätze und Gelerntes zu hinterfragen und meine Wahrnehmung wieder klar zu sehen. Von da an begann ein riesen Prozess und alles fing an, nach und nach gesehen zu werden und zu heilen. wofür ich sehr dankbar bin.....Danke Channen. Danke Universum und ein riesengrosses Dankeschön an meine Eltern die uns bei allem voll unterstützen. Damals wie heute.
Vielen Kindern geht es auch heute so und gerade sensible Kinder kommen schnell in diese Disharmonie, die sie nicht zuordnen können.
Und genau deshalb möchte ich Kindern die Möglichkeit bieten Pferden nahe zu sein. Nahe sein, Freundschaft schliessen, lieben und frei sein. ohne Druck. ohne Manipulation.
Ausserdem können wir so immer eine bessere Welt für Pferde schaffen. Eine Welt, wo Pferden auf Augenhöhe begegnet wird. Wo sie gesehen werden und bedingungslos geliebt werden. Wo der Mensch und das Pferd gemeinsam wachsen und nicht das Pferd etwas für den Menschen tun muss.
Wo kann man da besser ansetzen als bei den Kindern. Die Kinder die genau das sehen und wünschen.. wenn man sie lässt.
"Bedingungslose Liebe besteht darin, den anderen sich ausdrücken zu lassen, damit er zu seinem vollen Potenzial, seinem vollen Licht und seiner Motivation findet, ohne Erwartungen. Wir alle sind lernende Tiere" - Francesco und José De Giorgio aus dem Buch "Equus Lost?"